Die Cincinnati Bengals feierten am Sonntagabend einen dramatischen 31:27-Sieg gegen die Jacksonville Jaguars, doch der Jubel wurde schnell von einer Hiobsbotschaft überschattet: Franchise-Quarterback Joe Burrow verletzte sich im zweiten Viertel schwer am linken Fuß. Die Diagnose: Turf Toe mit möglichen Bänderrissen – eine Verletzung, die ihn mehrere Wochen bis Monate außer Gefecht setzen könnte.
Drama um Joe Burrow: Diagnose nach dem Spiel sorgt für Sorgen bei Bengals-Fans
Mit noch 9:02 Minuten auf der Uhr im zweiten Viertel wurde Burrow von Jaguars-Defensive-Tackle Arik Armstead bei einem Sack zu Boden gebracht. Dabei verdrehte sich sein linker Fuß unglücklich unter dem Körpergewicht der Verteidiger. Burrow blieb zunächst liegen, humpelte dann in die blaue medizinische Zeltkabine und wurde kurz darauf in die Kabine begleitet – sichtbar humpelnd und mit schmerzverzerrtem Gesicht.
Nach dem Spiel verließ Burrow das Stadion auf Krücken und mit einem Schutzstiefel am linken Fuß. Eine erste MRT-Untersuchung bestätigte die Befürchtung: Turf Toe, möglicherweise mit Bänderriss. Sollte eine Operation notwendig sein, droht dem 28-Jährigen eine Pause von bis zu drei Monaten.
Bengals QB Joe Burrow feared to have suffered a Grade 3 turf toe injury that will require surgery and sideline him at least three months. (via @Rapsheet, @TomPelissero) pic.twitter.com/lxVnTj235H
— NFL (@NFL) September 15, 2025
Burrows Verletzungshistorie – ein Muster mit Folgen
Die Verletzung ist nicht Burrows erste schwere Blessur. Bereits in seiner Rookie-Saison 2020 erlitt er einen komplexen Kreuzbandriss (ACL, MCL, PCL und Meniskus), der ihn den Rest der Saison kostete. 2023 folgte eine Handgelenksverletzung, die ihn erneut für sieben Spiele außer Gefecht setzte.
Auch kleinere Verletzungen wie eine Wadenzerrung in der Vorbereitung 2023 oder eine Fingerluxation 2021 zeigen: Burrow ist ein Krieger, aber auch ein Spieler, der regelmäßig einstecken muss – nicht zuletzt wegen einer anfälligen Offensive Line, die ihn zu oft ungeschützt lässt.
#Bengals QB Joe Burrow NFL injury history:
— Ari Meirov (@MySportsUpdate) September 15, 2025
•2020: Torn ACL/MCL/PCL/Meniscus (missed rest of season)
•2021: Dislocated pinky
•2022: MCL sprain
•2023: Torn wrist ligament (missed rest of season)
2025: Grade 3 turf toe (out 3 months) https://t.co/zREG9YYSBo
Spielverlauf: Ein Comeback mit bitterem Beigeschmack
Bis zu seiner Verletzung hatte Burrow 7 von 13 Pässen für 76 Yards und einen Touchdown auf Ja’Marr Chase angebracht. Die Bengals lagen zu diesem Zeitpunkt 14:7 zurück. Nach seinem Ausfall übernahm Backup Jake Browning – und der zeigte Nervenstärke.
Browning brachte 21 von 32 Pässen für 241 Yards, 2 Touchdowns und 3 Interceptions an. Besonders beeindruckend: 18 Sekunden vor Schluss erzielte er per Quarterback-Sneak den entscheidenden Touchdown zum 31:27-Endstand.
Jake Browning in a 31-27 win vs. the Jaguars : 21/32 for 241 yards, 2 TD's, career-high 3 INT's & a 70 QB Rating (Game-winning 1-yard TD run with 18 seconds left) pic.twitter.com/IFFtslIIDm
— Lee Harvey (@MusikFan4Life) September 14, 2025
Was bedeutet das für die Bengals?
Die Bengals stehen nun vor einer richtungsweisenden Phase. Mit einem 2-0-Start in die Saison ist die Ausgangslage gut, doch die kommenden Wochen haben es in sich: Fünf Gegner in Folge, die 2024 in den Playoffs standen, warten auf das Team von Head Coach Zac Taylor.
Jake Browning ist kein Unbekannter: Bereits 2023 vertrat er Burrow in sieben Spielen und führte das Team zu einem 4-3-Record. Seine Passquote von 70,4 % und ein Passer Rating von 98,4 zeigen, dass er das System kennt – doch ob er das Team über einen längeren Zeitraum auf Playoff-Kurs halten kann, bleibt fraglich.
Mögliche Alternativen auf dem Quarterback-Markt
Sollte sich Burrows Ausfall auf mehrere Monate ausdehnen, könnten die Bengals gezwungen sein, extern nach Verstärkung zu suchen. Namen wie Kirk Cousins (aktuell bei den Falcons) oder Jameis Winston (Giants) werden bereits gehandelt. Beide bringen Erfahrung mit, könnten aber auch Unruhe ins Teamgefüge bringen.
Ein Trade für Cousins wäre finanziell und sportlich ambitioniert, aber nicht unmöglich – vor allem, wenn die Bengals ihre Super-Bowl-Fenster nicht schließen wollen.
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Fazit: Zwischen Hoffnung und Realität
Die Verletzung von Joe Burrow ist ein herber Rückschlag – nicht nur für die Cincinnati Bengals, sondern für die gesamte NFL, die in ihm einen der Gesichter der Liga sieht. Die kommenden Tage werden zeigen, ob eine Operation notwendig ist oder ob eine konservative Behandlung ausreicht.
Fest steht: Die Bengals müssen sich auf eine Phase ohne ihren Anführer einstellen. Ob Jake Browning diese Lücke füllen kann oder ob ein Veteran von außen kommt – das wird die nächsten Wochen bestimmen.
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