
Das erste Hauptrundenspiel der NFL in der deutschen Hauptstadt ist absolviert. Das offizielle Heimteam, die Indianapolis Colts, spielte vor 72.203 Zuschauern.
Während es bis zuletzt noch – sehr kostspielige – Tickets gegeben hatte, waren die Fans, die die Reise nach Berlin angetreten hatten, zunächst vor allem heiß auf Merch: Die Schlange am offiziellen NFL-Store war durchaus beeindruckend und erinnerte an die Anfangstage der Spiele in London vor knapp 20 Jahren.
Mit einem hervorragenden Intro, das den Bogen der Geschichte spannte, dem Münzwurf mit German Darling Kathi Witt und zwei sehr solide dargebotenen Hymnen ging es in die Partie.
Die Colts leisteten sich zu Beginn einige Ungenauigkeiten, doch einen Fumble konnten sie selbst sichern. Dass ein vierter Versuch in Field-Goal-Reichweite nicht klappte, war spätestens dann egal, als Atlantas Quarterback Michael Penix Jr. ein Strip-Sack-Fumble unterlief. Zwei Läufe später stand es 6:0 für die „Hausherren“ durch Running Back Jonathan Taylor. Scooter’s HP Baxxter durfte seine Touchdown-Hymne „Maria“ live (… oder semi-live) in der Colts-Endzone zelebrieren.
Die Falcons antworteten umgehend mit einem Touchdown von Running Back Allgeier – der Unterhaltungswert war hoch. Die Colts-Fans, zahlenmäßig und stimmlich überlegen, mussten jedoch nur eine Minute warten, bevor sich die Führung wieder drehte: Diesmal fing Wide Receiver Alec Pierce einen Score trotz Doppeldeckung zum 13:7.
Das zweite Viertel startete nicht ganz so furios – ein zu kurzes Field Goal von Kicker Badgley aus 53 Yards stellte das erste „Highlight“ dar. Die Falcons konterten jedoch noch einmal vor der Halbzeit mit einem Pass auf Drake London zum 13:14-Pausenstand.
Quarterback Daniel Jones versuchte noch einen weiten Wurf in Richtung Alec Pierce, doch der führte nur zu einer Interception. Jones war bereits in der Vorwoche in „New-York-Form“ und schien erneut auf dem besten Weg dahin … was nichts Gutes ist.
Der Quarterback war es dann auch, der im dritten Viertel in aussichtsreicher Position gleich zweimal in Folge den Ball verlor – beim zweiten Mal retteten ihn weder eine Flagge noch ein Mitspieler. Ballbesitz Atlanta an der Mittellinie, doch mehr als ein Punt sprang für die Falcons nicht heraus.
Das „Country Roads“-Pflichtprogramm läutete das Schlussviertel ein – mit vier Punkten Rückstand aus Sicht der Colts. Per Field Goal konnte Indianapolis schnell auf 16:17 verkürzen. Einen Drive später stellte Running Back Jonathan Taylor mit einem sensationellen 83-Yards-Run an der linken Sideline einen neuen Franchise-Rekord auf: 65 Touchdowns hatte noch kein Colts-Running-Back vor ihm geschafft. Die Two-Point-Conversion misslang, aber sechs Minuten vor Schluss stand es 22:17.
Die Falcons schockten die Colts-Anhänger jedoch noch einmal: Knapp zwei Minuten vor Schluss tankte sich Running Back Allgeier in die Endzone – für den letzten Führungswechsel der Partie. Nachdem die Two-Point-Conversion klappte, führten die Gäste aus Atlanta mit 25:22.
Wie wir sofort festgestellt hatten, würde ein Field Goal für eine Overtime reichen – und das kam prompt: zum zweiten Mal in Folge bei einem Spiel in Deutschland.
Die Falcons scheiterten schnell; bei den Colts fing einmal mehr Tight End Tyler Warren und brachte sein Team so in Field-Goal-Reichweite. Das brauchte es jedoch nicht: Nach gefühlt zehn Läufen von Taylor in Folge landete er zum zweiten Mal in der Endzone – zum 31:25-Endstand.
Running Back Jonathan Taylor holte überragende 286 Yards from Scrimmage – eindeutig der beste Spieler der Partie.
Ausblick nach Berlin-Spiel:
Nächste Woche haben die Colts ihre Bye Week. Die Falcons empfangen am Sonntag de