
Die NFL Week 13 hat gezeigt, warum dieser Sport Woche für Woche für pure Dramatik sorgt. Im frühen und späten Sonntagsslott lieferten die Teams ein Wechselbad der Gefühle – mit späten Game-Winnern, statistischen Meilensteinen und gleich mehreren rekordverdächtigen Performances.
Und wie so oft in dieser Saison gilt: Wenn du zu früh abgeschaltet hast, hast du wahrscheinlich etwas verpasst. Mit 48 Spielen, die in dieser Saison erst in den letzten zwei Minuten oder in Overtime entschieden wurden, bewegt sich die NFL auf historischem Niveau. Week 13 machte da keine Ausnahme.
👉 Wie immer gilt: In diesem Artikel geht es ausschließlich um die Sunday Games im Early & Late Window. Sunday & Monday Night Football sind nicht enthalten.
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Späte Game-Winner und dramatische Entscheidungen
Die Liga bleibt verrückt: 24 Spiele wurden dieses Jahr bereits mit einem Score in der letzten Sekunde entschieden – ein Wert, der nur von der Saison 2021 übertroffen wird.
Ein Beispiel dafür lieferten die New York Jets, die sich auf die Erfahrung von Nick Folk verlassen konnten. Der Veteran versenkte ein 56-Yard-Field Goal zum 27:24-Sieg über die Atlanta Falcons – und schraubte damit seine Karrierebilanz auf 46 Field Goals über 50+ Yards. Nur Prater, Tucker und Janikowski haben mehr.
Auch Carolina setzte ein Ausrufezeichen. Dank eines eiskalten Bryce Young, der mit einem 43-Yard-Touchdown zu Rookie Tetairoa McMillan erneut eine späte Game-Winning-Drive orchestrierte, stehen die Panthers nun bei 7-6 – ihr bester Start seit 2017. Young ist nun sogar der jüngste Quarterback der NFL-Geschichte, der 11 Game-Winning Drives gesammelt hat.
Der Youngster glänzte vor allem in Drucksituationen: Laut Next Gen Stats spielte er 8/10 für 162 Yards und drei TDs bei dritten und vierten Versuchen. Historischer Stoff.
Dominanz, Shutouts und fünf Takeaways in NFL Week 13
Die Seattle Seahawks zeigten ihre beste Defensivleistung der Saison und überrollten Minnesota mit 26-0. Fünf Takeaways, vier Sacks, kein Punkt zugelassen: So etwas gab’s zuletzt 2017 durch die Baltimore Ravens.
Seattle mischt damit weiterhin mitten im NFC-Wildcard-Rennen mit – und erinnerte daran, wie gefährlich dieses Team sein kann, wenn die Defense Feuertag hat.
Josh Allen schreibt weiter Geschichte
Die Buffalo Bills nahmen Pittsburgh mit 26-7 auseinander, und Josh Allen sammelte erneut Meilensteine:
- er überholte Cam Newton mit nun 76 Karriere-Rushing-TDs,
- zog mit seinen 214 Passing-TDs an Brett Favre vorbei,
- und hat jetzt sechs Saisons in Folge mit mindestens 30 Combined TDs – mehr schafften nur Drew Brees (neun).
Auch Head Coach Sean McDermott rückte in historische Sphären vor und zog mit 94 Siegen mit John Madden und Mike McCarthy gleich.
Justin Herbert und die Chargers mit Rekordjagd
Der 31:14-Sieg über Las Vegas bescherte Justin Herbert zwei weitere Passing Touchdowns — und einen Platz über Peyton Manning in den Rekordbüchern.
Herbert steht nun bei 51 Spielen mit mindestens zwei TD-Pässen in seinen ersten sechs NFL-Jahren. Nur Marino, Mahomes und Allen liegen vor ihm.
Baker Mayfield findet ungewöhnliche Wege
Die Buccaneers gewannen knapp mit 20-17 gegen Arizona – und einer der skurrilsten Spielzüge des Tages kam von ihnen:
Baker Mayfield warf einen Touchdown auf Offensive Tackle Tristan Wirfs.
Mayfield ist damit erst der sechste Quarterback seit 2000, der mehrere Touchdowns auf Offensive Linemen geworfen hat.
McCaffrey weiter auf All-Time-Pace
Dass Christian McCaffrey eine historische Karriere hinlegt, ist längst kein Geheimnis. Aber Week 13 bestätigte es erneut:
Mit 53 Rushing-Yards und einem Touchdown steht McCaffrey nun bei 849 Rushing und 806 Receiving Yards – damit wurde er erst der zweite Spieler überhaupt, der in drei Saisons jeweils 800/800 erreichte. Nur Marshall Faulk schaffte das ebenfalls.
Zusätzlich knackte McCaffrey die Marke von 1.600+ Scrimmage Yards und 13+ TDs bereits zum fünften Mal in seiner Karriere – eine Rarität, die nur LaDainian Tomlinson und Shaun Alexander ebenfalls vorweisen können.
Achane schreibt in Miami weiter an seinem Märchen
De’Von Achane war einmal mehr nicht zu stoppen: 134 Yards und ein Touchdown gegen New Orleans.
Er reiht sich nun in eine Liste von Running Backs ein, die in ihren ersten drei Saisons mindestens zehn Scrimmage-Touchdowns erzielt haben — darunter Chris Johnson, Adrian Peterson und LT.
Mit nun 20 Rushing und 13 Receiving Touchdowns ist er außerdem erst der sechste Running Back der Super-Bowl-Ära, der so eine Kombination in seinen ersten drei NFL-Jahren erreicht.
Davante Adams zieht an NFL-Legenden vorbei
Trotz der Rams-Niederlage blieb Davante Adams ein Lichtblick:
- zwei Touchdowns,
- vier Receptions,
- 58 Yards
Damit hat Adams nun 28 Spiele mit mehreren TD-Receptions, womit er Legende Don Hutson einholt.
Seine 117 Karriere-Touchdowns heben ihn außerdem auf Rang 7 der All-Time-Liste. Nur Rice, Moss, Owens, Carter, Harrison und Fitzgerald stehen vor ihm.
Und: Mit nun 14 Receiving-Touchdowns führt Adams die NFL an – zum dritten Mal in seiner Karriere übertrifft er die 14-TD-Marke.
Myles Garrett und die Jagd nach Reggie White
Myles Garrett nahm Cleveland trotz Niederlage mit in die Geschichtsbücher:
Mit seinem 19. Sack überholte er Mark Gastineau für den zweitbesten 12-Spiele-Start der NFL seit 1982. Nur Reggie White (21) war je besser.
Seine 28 Tackles for Loss sind außerdem ein neuer Bestwert seit 2000.
Weitere Highlights des Sonntags
Trey McBride – Tight End auf Rekordkurs
- 8 Receptions, 82 Yards, 1 Touchdown
- die meisten Receptions eines Tight Ends in den ersten vier NFL-Saisons (309)
- 14 Spiele in Folge mit mindestens fünf Catches – nur Kelce hatte mehr
Bijan Robinson – der nächste Superstar
193 Scrimmage Yards und ein Touchdown – und bereits in einer Kategorie gemeinsam mit LaDainian Tomlinson unterwegs (3.000 Rushing, 1.500 Receiving, 30+ TDs in drei Jahren).
Daniel Jones überrascht in Indianapolis
201 Yards, zwei Touchdowns — und bereits neun Spiele mit einem Passer Rating über 100.
Tyrod Taylor – der Journeyman schreibt weiter
Der Jets-Quarterback hat nun Start-Siege für sechs verschiedene Teams gesammelt.
Maxx Crosby – unaufhaltsam
Mit nun 23 Tackles for Loss in dieser Saison zum dritten Mal über der 20-Marke.
Cameron Jordan – langlebige Dominanz
Er ist nun – gemeinsam mit Terrell Suggs – einer von nur zwei Spielern seit 2000 mit 125+ Sacks und 745+ Tackles.
Was denkt ihr?
Welches Team hat euch am Sonntag am meisten überrascht? Und wer hat sich eurer Meinung nach in der MVP-Diskussion gemeldet?
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