Anthony Richardson galt bei den Indianapolis Colts als Hoffnungsträger und Franchise-Quarterback der Zukunft. Doch nur zweieinhalb Jahre nach seinem Draft-Debüt scheint das Projekt zu scheitern: Head Coach Shane Steichen verkündete, dass Daniel Jones als Week-1-Starter in die Saison geht.
Die Entscheidung wirft große Fragen auf: Wie geht es mit Richardson weiter? Ist das Vertrauen zwischen Spieler und Franchise irreparabel beschädigt – und steht sogar ein Trade im Raum?
Warum Daniel Jones den Zuschlag vor Anthony Richardson bekam
Laut Steichen habe sich Jones vor allem in den Nuancen des Quarterback-Spiels durchgesetzt:
- Line-of-Scrimmage-Management
- Reads und Protection-Checks
- Ball Placement & Completion Percentage
Damit setzte er auf die Routine des 7-Jahres-Veteranen, statt auf die spektakulären, aber inkonstanten Big Plays von Richardson.
👉 Statistisch sind die Unterschiede weniger eindeutig: Richardsons Air Yards/Attempt (11,4) und seine Rushing-Qualitäten machen ihn gefährlicher als es seine schwache Completion-Rate (47,7%) vermuten lässt.
Verletzungen und Inkonstanz: Richardsons größte Probleme
Ein Kernpunkt bleibt seine Verletzungshistorie: Richardson verpasste 17 von 34 möglichen Spielen. Genau deshalb holten die Colts im Frühjahr Jones als Absicherung.
Auch in der Vorbereitung und beim Leadership soll Richardson noch Defizite gezeigt haben – trotz klarer Verbesserungen im letzten Jahr.
Der Bruch im Vertrauensverhältnis
Besonders brisant: Richardsons Agent Deiric Jackson kritisierte die Entscheidung offen.
- „Trust ist ein großer Faktor – und der ist derzeit, im besten Fall, fragwürdig.“
- Schon die Benchings in der letzten Saison hätten die Glaubwürdigkeit des Teams erschüttert.
Richardson selbst gibt sich diplomatisch: „Keine harten Gefühle, ich muss einfach weiter wachsen.“
Doch die Zweifel bleiben: Hat die Franchise wirklich noch Vertrauen in ihren einstigen Nr.-4-Pick?
Trade-Szenario: Wie viel Markt hätte Richardson?
Einige NFL-Executives sehen Potenzial, auch wenn Verletzungen und Inkonstanz den Wert drücken:
- Vergleichbar mit Trey Lance, der nach zwei enttäuschenden Jahren nur einen 4th-Rounder einbrachte.
- Vorteil Richardson: Höheres Ceiling und Vertrag bis mindestens 2026.
- Problem: Der Quarterback-Markt ist aktuell fast gedeckt – nur die Saints haben keinen klaren Starter.
Einfluss der neuen Colts-Ownership
Eigentümerin Carlie Irsay-Gordon betonte zuletzt, Richardson habe noch Zeit, sich zu beweisen. Sie überließ die Entscheidung aber komplett Coach Steichen.
Ein Unterschied zu ihrem Vater Jim Irsay, der in der Vergangenheit selbst QB-Wechsel anordnete.
Fazit: Colts vor einer ungemütlichen Saison
Die Colts stehen am Scheideweg:
- Setzen sie auf Kurzfrist-Stabilität mit Jones oder riskieren sie, dass Richardson als Fehlinvestition abgestempelt wird?
- Ein Trade ist (noch) nicht sicher, aber die Diskussion wird nicht abreißen.
👉 Fakt ist: Sollte Richardson 2025 kaum Spielzeit sehen, könnte ein Bruch unvermeidlich werden.
Was denkt ihr – haben die Colts Richardson zu früh aufgegeben oder war der Schritt zu Daniel Jones überfällig?
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Quellen:
Are the Colts, Anthony Richardson headed for a breakup? – ESPN
Agent – Trust ‚questionable‘ now between Anthony Richardson, Colts – ESPN