Nic von Couch Quarterback auf dem heiligen Rasen des Santiago Bernabéu beim NFL Madrid Game 2025
Nic von Couch Quarterback auf dem heiligen Rasen des Santiago Bernabéu beim NFL Madrid Game 2025

Die NFL-Europatournee ist zu Ende. Dublin, London, Berlin – und jetzt auch Madrid.
Vier Stopps, vier völlig unterschiedliche, aber jedes Mal atemberaubende Erlebnisse, die sich von Trip zu Trip selbst übertroffen haben.

👉 Hier geht’s zu meinen Reiseberichten aus Dublin, London und Berlin!

Am vergangenen Wochenende stand also das große Finale an: Madrid, das legendäre Santiago Bernabéu, Heimat von Real Madrid – und erstmals Schauplatz eines NFL Regular Season Games.
Washington Commanders vs. Miami Dolphins.

Bei der Ankündigung vor der Saison sicher eines der Top-Matchups – zum Kickoff dann leider eher unteres Mittelmaß auf beiden Seiten. Aber: Der Stimmung, dem Spektakel und der Magie dieses Events tat das absolut keinen Abbruch.

In einem packenden Spiel setzten sich die Dolphins in der Overtime gegen die Commanders durch – sehr zur Freude der extrem dominanten Miami-Fanbase, die das halbe Stadion in ein türkisfarbenes Meer verwandelte.

Diesmal waren Julian und ich gemeinsam für Couch Quarterback live vor Ort – begleitet von Sascha (KLASS Werbeagentur). Und neben jeder Menge Football haben wir selbstverständlich auch die kulinarische Seite Spaniens ausgiebig getestet. Tapas-Game: on point.


Anreise

Für Sascha und mich ging es Samstagfrüh von Berlin aus los, für Julian von Düsseldorf.
Ryanair hat – überraschenderweise – abgeliefert, sodass wir den kompletten Tag nutzen konnten, um die Stadt zu erkunden und direkt ein paar Aufnahmen für ein neues YouTube-Video mitzunehmen.

Am Flughafen in Madrid gab es gleich die erste unerwartete „NFL Experience“:
Eine Gruppe NFL-Fans, die den Flug schon ausgiebig für das ein oder andere Cerveza genutzt hatte, geriet ordentlich aneinander.
Spoiler: Beim Rückflug waren sie wieder im Flieger – und wirkten, als hätten sie sich wieder lieb.

Football is Family. 😄


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Samstag: Dolphins-Party, Dan Marino und jede Menge gutes Essen

Der Samstag stand wettertechnisch unter dem Motto: Regen in allen Variationen – mal Niesel, mal Wolkenbruch.
Aber ganz ehrlich: Hält uns sowas auf? Natürlich nicht.

Nachdem wir unsere Sachen in der Unterkunft abgestellt hatten, ging’s direkt ins Hanso Café. Für mich gab es dort eine Croiffle – eine Croissant-Waffel mit karamellisierter Banane, Pistazie, Granatapfel, Mascarpone und Bacon.
Klingt pervers? Ja.
War es pervers lecker? Auch ja.

Frisch gestärkt machten wir uns auf den Weg zur Dolphins Fan Zone.
Dort gab es alles, was das Fan-Herz höher schlagen lässt: Mini-Games, Goodies, Essen – aber das Highlight war ganz klar die Bühne. Genau in dem Moment, in dem wir ankamen, stand Dolphins-Legende und Hall of Famer Dan Marino dort oben und brachte die Menge komplett zum Ausrasten.

NFL-Legende Dan Marino auf der Bühne der Dolphins FanZone in Madrid
NFL-Legende Dan Marino auf der Bühne der Dolphins FanZone in Madrid

Gerade bei älteren Fans sah man unglaublich viele Trikots mit der Nummer 13.
Kein Wunder – Marino ist für die Dolphins, was Brady für die Patriots oder Montana für die 49ers ist.

Und tatsächlich: Es sollte nicht das letzte Mal bleiben, dass wir Dan Marino an diesem Wochenende sahen.
Julian ließ später den Satz des Wochenendes raus:

„Ich habe Dan Marino dieses Wochenende häufiger gesehen als meine Oma das ganze Jahr.“

Natürlich gnadenlos übertrieben, aber der perfekte Lacher im richtigen Moment.

Später kamen auch noch Antoine Griezmann und Minkah Fitzpatrick auf die Bühne – aber da waren wir schon weiter durch die Stadt unterwegs.
Unser nächster Stopp: der New Era Store, wo wir sogar ein Mini-Meet & Greet mit Ryan Tannehill mitnehmen konnten, der dort Autogramme schrieb.

Julian von Couch Quarterback im kurzen Gespräch mit Ex-NFL-Spieler Ryan Tannehill
Julian von Couch Quarterback im kurzen Gespräch mit Ex-NFL-Spieler Ryan Tannehill

Der nächste Snack ließ nicht lange auf sich warten – eine kurze Regenpause führte uns in die Mercado de San Miguel, DEN Foodspot der Stadt.
Und ja… wir haben geliefert.

Madrid war außerdem bereits komplett im Weihnachtsmodus – Lichter, Märkte, Deko überall. Ich wusste vorher nicht, dass Madrid einer der Weihnachtshotspots Europas ist, aber jetzt weiß ich es.

Nach einem kurzen Pflicht-Churro-Stop (10/10, keine Diskussion) ging’s NFL-technisch noch zu einer kleinen Wilson-Aktivierung – die war allerdings recht unspektakulär.

Bevor es abends zur großen Tapas-Party ging, machten wir noch eine lustige Tuk-Tuk-Fahrt und einen kurzen Abstecher zum Königspalast.

Und ja – falls du denkst, der Samstag bestand hauptsächlich aus Essen…
Dann liegst du absolut richtig.

In Madrid ist das aber ganz einfach Teil des Pflichtprogramms. 😉


Sonntag: WOW-Moment, Reise nach Jerusalem & Platzsturm

Nach dem Frühstück ging es zu Fuß quer durch Madrid, um die Stadt noch etwas besser kennenzulernen – und ich sage es direkt vorweg:

Madrid hat mich unabhängig vom Football wirklich überrascht und absolut überzeugt.

Durch einen großen Stadtlauf (Top-Terminwahl 🙃) fuhren viele Busse nicht, also nahmen wir ein Uber zum Stadion, um unsere Akkreditierungen abzuholen.

Und dann kam er – mein persönlicher Fanboy-Moment:


Der erste Blick aufs Santiago Bernabéu

Ein Stadion, in dem ich schon immer mal ein Spiel sehen wollte. Und dann nicht Fußball, sondern meine absolute Lieblingssportart: NFL Football.

Dazu kommt, dass ich 2024 bei der Bekanntgabe des Spiels live in Las Vegas dabei war und schon dort meinte:

„Da will ich unbedingt hin.“

Jetzt stand ich hier – Gänsehaut pur.

Der erste Walk auf die Tribüne war einfach nur WOW.
Julian und Sascha hatten das gleiche Funkeln in den Augen wie ich – ein Stadion der absoluten Extraklasse. Selbst aus dem höheren Pressebereich hat man einen unfassbaren Blick auf das Spielfeld.

@nicfl99

You know what time it is 🏈🔥

♬ Originalton – nicfl99


Drei Stunden bis Kickoff – NFL Shop, Rundgang & Dan Marino (mal wieder)

Die Zeit bis zum Spiel nutzten wir für Fotos, einen Abstecher in den NFL Shop (der später wieder Mord und Totschlag sein sollte), eine Stadionrunde und ein besonderes Highlight:
In den Katakomben konnten wir die Ankunft der Dolphins beobachten – und wen trafen wir erneut?
Natürlich: Dan Marino.
In Madrid offenbar Teil des Wochenendprogramms.

Swag-Level der Dolphins? Absolut absurd hoch.

Field Access wie in Berlin hatten wir diesmal nicht – aber das sollte sich später durch ein noch viel größeres Highlight relativieren.
Bleibt dran. 😉


Meine Meinung zum Spiel

Nur ein kurzer Take – wie immer.

Kein offensiver Feuerwerk-Blockbuster, aber dafür richtig starke Defensive Plays, vor allem an beiden Goal Lines.
Und wie schon in Berlin bekamen wir erneut eine Overtime, diesmal mit dem emotional passenden Sieger für die Atmosphäre im Stadion – auch wenn es sportlich für beide Teams vermutlich wenig verändert.

Die Halftime Show mit Bizarrap und Daddy Yankee war überraschend stark und kam beim Publikum mega an.


Pressekonferenz: Eine Frage – eine weltweite Schlagzeile

Ich mag es traditionell, zur PK des Siegerteams zu gehen – einfach besserer Vibe, redseligere Spieler, mehr Energie.
So auch hier.

De’Von Achane, Jack Jones, Ollie Gordon II, Jordyn Brooks, Bradley Chubb, Tua Tagovailoa und HC Mike McDaniel kamen nacheinander ans Podium.
Vor allem McDaniel lieferte – lang, detailliert, humorvoll. Und ja: Er hat sich bei RB Ollie Gordon II einfach selbst in den Presseraum gesetzt. Iconisch.

Ich selbst stellte eine Frage an Bradley Chubb – und eine an Tua Tagovailoa.
Und genau diese Frage ging später einmal um die Welt.

Ich fragte Tua nach seinen bisherigen International Games (Frankfurt, London, Madrid) und wollte wissen, in welchem Land er gern als Nächstes spielen würde – im Kontext der International Games.

Seine erste Antwort: Hawaii – technisch gesehen ja immer noch USA.
Ich hakte nach und fragte konkret nach Europa.

Und dann kam seine Antwort:

„In Europe? Shoot, it would be pretty cool to go play in Jerusalem… that would be sick.“

@nicfl99 “It’d be pretty cool to play in Jerusalem.” — Tua Tagovailoa, when asked where he’d like to play his next international game during the NFL Madrid post-game press conference. #nflespañol #nflmadrid #dolphins ♬ Originalton – nicfl99

Im Raum wurde es SOFORT still.
Die Kollegen aus UK und Italien drehten sich mit großen Augen zu mir.
Ich hätte gern nachgehakt, weil es ja immer noch kein europäisches Land war – aber… sagen wir so: Ich wollte nicht riskieren, dass als nächstes Ukraine oder Nordkorea fällt.

Was dann passierte?

Explosion.

International Medien sprangen drauf, Social Media ging komplett ab, und mein eigener Clip ging sowohl auf Instagram als auch TikTok jeweils mit über 250.000 Views durch die Decke.

NFL news: Dolphins‘ Tua Tagovailoa pitches Jerusalem for international game | Fox News

Tua Tagovailoa sparks backlash from fans and ex-players after suggesting Jerusalem for international NFL game | Daily Mail Online

Tua Tagovailoa makes bizarre suggestion for next NFL game outside US: „In Europe? It would be great in Jerusalem“ | Marca

Wichtig an der Stelle:
Ich distanziere mich klar von vielen ekligen Kommentaren, die in Richtung CTE, Gehirnerschütterungen oder ähnliches gingen – absolut nicht mein Stil.


Platzsturm der besonderen Art – und ein magischer Abschluss

Nach der PK gingen wir zurück auf die Pressetribüne und nahmen – wie in Dublin, London & Berlin – noch eine Podcast-Folge in einem fast leeren Bernabéu auf.
Richtig entspannter Moment nach einem langen Tag.

Und dann kam die finale Frage des Abends:

Dürfen wir auf den heiligen Rasen?

Ein Ort, auf dem sich Fußballlegenden seit Jahrzehnten messen.
Ein Rasen, der normalerweise völlig tabu ist.

Die Antwort?

JAAAAAAAAAA!

Ich kann es bis heute kaum fassen.
Für mich ein Gefühl, das ich zuvor nur beim Super Bowl erlebt habe – und jetzt nochmal in einem der bedeutendsten Stadien Europas.

Der perfekte Abschluss einer unfassbaren Reise durch Europas Hauptstädte.

Ich bin so unendlich dankbar für alles, was ich erleben durfte – für die Menschen, mit denen ich unterwegs war – und für all das, was noch kommen wird.



Fazit

Madrid konnte Berlin insgesamt nicht das Wasser reichen – aber:

Die Erlebnisse, die Momente, die Highlights…
All das macht Madrid trotzdem zu einem absoluten Reise-Höhepunkt, der mir immer im Gedächtnis bleiben wird.



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