Vor jeder neuen NFL-Saison informiere ich mich leidenschaftlich gern über die Top-Spieler auf den verschiedenen Positionen.
Während ich mich bei meinen bisherigen Artikeln über Safetys und Offensive Linemen stark auf die Meinungen von Expert:innen verlasse, bilde ich mir bei Running Backs, Wide Receivern und Quarterbacks ein kleines Maß an eigener Expertise ein. Das liegt sicherlich auch daran, dass ich mich durch Fantasy Football besonders intensiv mit diesen Positionsgruppen beschäftige.
Um mir ein Gesamtbild von der aktuellen Wide Receiver-Landschaft zu machen, habe ich mich wie gewohnt auf meine drei Hauptquellen gestützt: ESPN, PFF und das Ranking vom Podcast Down Set Talk mit Adrian Franke und Christoph Kröger:
✅ Execs, coaches, scouts rank the NFL’s top 10 WRs for 2025
✅ PFF Wide Receiver Rankings: Top 32 ahead of the 2025 NFL season
✅ DIE TOP 10 WIDE RECEIVER 2025! Down Set Ranked!
Während bei ESPN über 70 Teamverantwortliche, Coaches und Scouts ihre Stimme abgeben, basiert PFF auf einer über Jahre aufgebauten Datenbasis und filmgestützten Analysen. Das Down Set Talk-Ranking setzt sich zu 50:50 aus den Einschätzungen der beiden Hosts zusammen – und bringt immer eine erfrischend kontroverse Perspektive mit.
In meinem persönlichen Ranking höre ich vor allem auf mein Football-Herz – ohne dabei meine Sympathie für einzelne Spieler zu sehr durchscheinen zu lassen.
Um daraus ein stimmiges Gesamt-Ranking zu erstellen, habe ich die Bewertungen folgendermaßen gewichtet:
- ESPN: 30 %
- PFF: 20 %
- Down Set Talk: 20 %
- Meine eigene Einschätzung: 30 %
Daraus ist mein 2025er CouchQB-Wide-Receiver-Ranking entstanden.
💡 INFO: Ich hoffe, in Zukunft kann ich das Ranking aus den Meinungen mehrerer CouchQB-Autor:innen erstellen. Wenn du auch Lust hast, dich bei CouchQB zu beteiligen, schau gern mal auf unserer „Mitmachen“-Seite vorbei.
🏆 Top 10 Wide Receiver-Ranking 2025
Hier kommt das große CouchQB-WR-Ranking für 2025 – basierend auf Production, Route Running, Big-Play-Faktor, Stats, Playoff-Value und dem berühmten „Eye Test“.
🥇 1. Justin Jefferson (Minnesota Vikings)
Justin Jefferson ist nicht nur der bekannteste Name unter den Wide Receivern – er ist auch der kompletteste. Seine ersten fünf NFL-Jahre waren statistisch so herausragend, dass sie ihn auf direktem Kurs in die Hall of Fame bringen könnten: 7.432 Receiving Yards nach fünf Saisons – das ist NFL-Rekord.
Was Jefferson so besonders macht, ist die Kombination aus präzisem Route-Running, sicheren Händen und einem Gefühl für Timing und Raumkontrolle, das ihm kaum jemand nachmacht. Er versteht es meisterhaft, seinen Körper einzusetzen, um Separation zu schaffen, selbst gegen die besten Cornerbacks der Liga.
Seit 2020 hat kein Receiver mehr 100-Yard-Games als er – 34 Stück! Und das, obwohl er bisher ohne einen Top-10-Quarterback spielen musste. Es ist beeindruckend, wie konstant Jefferson auf Elite-Niveau performt, unabhängig davon, wer ihm den Ball zuspielt.
Mit Kevin O’Connell hat er zudem einen kreativen Playcaller an seiner Seite, der ihn immer wieder in vielversprechende Matchups bringt. Egal ob außen, im Slot oder in Motion – Jefferson ist überall gefährlich und schwer aus dem Spiel zu nehmen.
Was mein Herz sagt:
Justin Jefferson ist schon jetzt Kult. Seine Diamantketten, die Grillz, sein Griddy – das wirkt manchmal wie ein bunter Kanarienvogel auf dem Football-Feld. Aber hinter all dem steckt absurdes Talent, das Woche für Woche in purer Dominanz explodiert. Ich bin weder Vikings-Fan noch -Hater, aber wenn Minnesota spielt, schalte ich ein – einfach, weil Jeffersons Spiel so nah an Perfektion ist.
Er wirkt oft wie ein kleiner Junge im Körper eines Superstars, voller Spielfreude, Energie und diesem kindlichen Funkeln in den Augen. Vielleicht ist genau das der Grund, warum er gerade bei den jüngsten NFL-Fans so beliebt ist – und ihm selbst bedeutet das unglaublich viel. Wie er mal selbst sagte:
„Wenn Kinder sich mein Trikot zu Weihnachten wünschen und ich sehe, wie sehr sie sich darüber freuen – das ist eines der besten Gefühle, die man als Profi haben kann.“Für mich steht fest: Justin Jefferson ist ein zukünftiger Hall of Famer. Er kann die Strecke von Minneapolis nach Canton schon mal auf der Karte markieren – wir sind Zeugen von etwas ganz Besonderem.
🥈 2. Ja’Marr Chase (Cincinnati Bengals)
Statistisch war 2024 Chase’s Jahr. Der Bengals-Star gewann die seltene Triple Crown für Wide Receiver – die meisten Receptions (127), Receiving Yards (1.708) und Touchdowns (17) – eine Leistung, die in der Super-Bowl-Ära nur vier anderen gelungen ist: Cooper Kupp, Steve Smith Sr., Sterling Sharpe und Jerry Rice.
Was Chase so besonders macht, ist die Kombination aus Physis, Athletik und Instinkt. Kein Receiver machte mehr Yards nach dem Catch (800 in 2024, 1.788 seit 2022), und kaum ein Spieler wird von Defensivkoordinatoren derart gefürchtet. Chase ist kein Künstler wie Jefferson – er ist eine Naturgewalt, die Räume erzwingt und Defenses zerreißt.
Trotz seiner Dominanz wirkt sein Spiel nie eindimensional. Chase hat sein Route Running verfeinert, sein Verständnis für Defensivschemes verbessert und bringt eine stetig wachsende taktische Tiefe in sein Spiel. Die Bengals haben das auch finanziell gewürdigt: Mit einem 4-Jahres-Vertrag über 161 Millionen Dollar.
Was mein Herz sagt:
Justin Jefferson – Ja’Marr Chase? Ja’Marr Chase – Justin Jefferson? Ganz ehrlich: Das ist keine Entscheidung zwischen Platz 1 und 2, sondern eher Platz 1a und 1b, mit einem ganz leichten Vorsprung für Jefferson – einfach, weil er keinen Joe Burrow in der NFL an seiner Seite hat.
Die Tatsache, dass Burrow beide Receiver am College an seiner Seite hatte, muss ihm heute noch feuchte Football-Träume bescheren.Ja’Marr Chase ist der Inbegriff von:
„Du kannst ihn nicht stoppen – du kannst nur hoffen, ihn zu verlangsamen.“
Er bringt diese Art von elektrisierender Explosivität mit, bei der man als Zuschauer auf der Couch instinktiv aufspringt, sobald er den Ball fängt.Was mich besonders fasziniert: Chase wirkt immer so, als würde er mit einem inneren Feuer spielen – einer „Jetzt zeig ich’s euch“-Mentalität, die jeder absolute Elite-Spieler braucht.
Er ist explosiv, tough, eiskalt in der Red Zone und jemand, der ein Spiel mit zwei Plays komplett auf den Kopf stellen kann.
Die Chemie mit Burrow, seine Dominanz nach dem Catch, die physischen Duelle – Chase hat 2024 nicht nur dominiert, er hat ein Ausrufezeichen gesetzt.
🥉 3. A.J. Brown (Philadelphia Eagles)
Leistung trifft Physis – A.J. Brown ist der ultimative Power-Receiver. Wenn Cornerbacks sich auf das Matchup mit ihm vorbereiten, wissen sie: Das wird wehtun. Kaum ein Receiver kombiniert so brutale Physis, Balance nach dem Catch und explosives Playmaking wie der Star der Eagles. Und das, obwohl er 2024 nur 97 Targets sah – Platz 43 ligaweit.
Dass das kaum einen Einfluss auf seine Effizienz hatte, zeigt sein überragender Wert von 3,3 Yards pro Route Run – der zweitbeste Wert unter allen Receivern mit mindestens 75 Targets. Besonders gegen Single Coverage ist Brown eine Naturgewalt: In der Saison 2024 führte er die NFL mit einem Receiving Grade von 96,6 in dieser Kategorie an. Auch über die letzten drei Jahre hinweg war er in dieser Disziplin unangefochten die Nummer 1.
Die Eagles mit A.J. Brown? 16–1 bei 31,5 Punkten pro Spiel. Ohne ihn? 2–2, nur 18 Punkte pro Spiel.
Mehr muss man eigentlich nicht wissen.
Was mein Herz sagt:
Eagles-GM Howie Roseman wird allein für den Trade, der A.J. Brown aus Tennessee nach Philadelphia brachte, irgendwann ein Denkmal bekommen.Es gibt Receiver, bei denen sieht jeder Catch leicht und elegant aus – und es gibt A.J. Brown. Bei ihm wirkt jeder Catch wie ein Statement.
Was mich begeistert: Brown ist ein kompletter Receiver – kein reiner Deep Threat, kein reiner Possession-Guy, sondern beides. Und das gepaart mit einer Extraportion Aggression im Spiel. Er spielt, als würde er sich für jeden Tackle revanchieren wollen.
Für mich ist er der Typ Receiver, der einem Team auf brutalste Weise seinen Willen aufzwingen kann. Und das Verrückte: Da ist noch Luft nach oben – um sich vielleicht sogar in die absolute Top 2 schieben.
4. Amon-Ra St. Brown (Detroit Lions)
Amon-Ra St. Brown ist längst viel mehr als „nur“ Jared Goffs Security Blanket – er ist das Herzstück einer der aufregendsten Offenses der Liga.
Trotz seiner vergleichsweise geringen Größe dominiert St. Brown mit einem Arsenal an Elite-Skills: schnelle Füße, sichere Hände, exzellente Instinkte, YAC-Potenzial und eine enorme physische Präsenz. Seine Receptions-Quote von 81,6 % ist die mit Abstand beste unter allen Wide Receivern mit mindestens 75 Targets. Dazu kommt ein Passer Rating von 129,4, wenn Goff auf ihn wirft – Zahlen, die seine unfassbare Zuverlässigkeit unterstreichen.
St. Brown ist außerdem der einzige Receiver der Liga, der in den letzten beiden Jahren jeweils mindestens 100 Receptions und 10 Touchdowns erzielt hat. Er läuft präzise Routen, blockt, spielt tough – und hat ein unglaubliches Gefühl für Räume, Leverage und Timing.
Selbst wenn sein niedrigerer durchschnittlicher Target-Tiefe darauf hindeutet, dass vieles aus dem Scheme kommt – Amon-Ra ist längst ein Spieler, um den man eine komplette Offense aufbauen kann.
Was mein Herz sagt:
Amon-Ra St. Brown ist für mich die ultimative Mischung aus Demut und Killerinstinkt. Er wirkt nie wie der lauteste im Raum – aber sobald der Snap kommt, dreht er komplett auf.Ich liebe seine Geschichte: Wie er sich merkt, welche 16 Receiver vor ihm gedraftet wurden. Wie er jeden Catch, jeden Block und jede Route mit einer gewissen Wut im Bauch spielt. Und wie er, obwohl er physisch nicht wie ein Prototyp-WR aussieht, Woche für Woche Top-Performances liefert.
Sein Spiel ist geprägt von Detailverliebtheit, Spielintelligenz und purer Mentalität. Du merkst einfach: Amon-Ra will jedes Yard erzwingen, jeden Snap gewinnen.
Und ganz ehrlich – ich hab selten so viel Freude dabei, einen Slot Receiver anzuschauen. Für mich ist er der Beweis, dass man keine 4.3-Speed oder 1,95 m Körpergröße braucht, um komplett zu dominieren – solange man alles gibt, was man hat.
5. CeeDee Lamb (Dallas Cowboys)
CeeDee Lamb hat sich in den letzten Jahren still und stetig in die Elite der NFL-Wide Receiver gespielt – 2023 war dann sein ganz großer Durchbruch: Mit 135 Receptions führte er die Liga an und lieferte dazu 1.749 Yards sowie 12 Touchdowns. Das Beeindruckende: Er performt konstant auf Top-Niveau, ganz gleich ob mit oder ohne Dak Prescott, trotz schwächelndem Run Game oder fehlender WR2-Entlastung.
Lamb bringt ein extrem vielseitiges Skillset mit. Besonders auffällig ist seine Beweglichkeit und Körperkontrolle, die ihn zu einem der besten Route Runner aus dem Slot machen. Dazu kommt eine herausragende Ballträger-Vision, mit der er nach dem Catch regelmäßig zusätzliche Yards generiert. Auch physisch weiß Lamb zu überzeugen: 2023 sammelte er ganze 235 Yards nach dem ersten Kontakt – ein klares Zeichen für seine Fähigkeit, Tackles zu brechen und Plays am Leben zu halten.
Mit 496 Receptions in fünf Jahren liegt er bereits auf Platz zwei der All-Time-Liste – nur Michael Thomas hatte mehr in diesem Zeitraum. Kein anderer Receiver in der Cowboys-Geschichte hatte mehr Spiele mit 10 oder mehr Receptions. Auch wenn seine Red-Zone-Production zuletzt etwas abfiel, macht ihn sein Gesamtpaket zu einem der komplettesten Receiver der NFL.
Was mein Herz sagt:
CeeDee Lamb ist für mich der Beweis, dass ein Receiver nicht laut sein muss, um aufzufallen. Er ist kein Trash Talker, kein Spektakel-Mann – sondern ein Arbeiter, der einfach Woche für Woche abliefert.Lamb vereint zwei Welten in einer Person. Er ist einer der wenigen Receiver, die in Zwei-Receiver-Sets als klassischer X-Receiver und in Drei-Receiver-Sets aus dem Slot spielen. Diese Rolle übernehmen normalerweise zwei völlig unterschiedliche Spielertypen – Lamb schafft beides auf höchstem Niveau. Er kann physisch Outside dominieren und gleichzeitig aus dem Slot Yards fressen, als hätte er nie etwas anderes gemacht.
Bei all dem Druck, der auf einem Cowboys-Star liegt, bleibt Lamb cool. Keine Diva-Vibes, keine Aussetzer – nur pure Production.
6. Puka Nacua (Los Angeles Rams)
Puka Nacua ist der Typ Receiver, bei dem man irgendwann aufhört, sich über Zahlen zu wundern – weil das, was man auf dem Feld sieht, ohnehin alles erklärt. Kein Burner, kein Prototyp – aber ein Spieler mit echtem „It-Factor“, der das Spiel auf seine eigene, hyper-effiziente Art dominiert.
Trotz einiger verpasster Spiele in 2024 führte er die Liga mit der höchsten Receiving-Note (93.0) an und steht nach nur zwei Jahren schon bei fast 3.000 Yards. Was ihn so besonders macht? Er spielt konstant schnell durch den Catch, auch ohne Top-End-Speed. Seine Routen sind scharf, seine Hände sicher, sein Spielgefühl unfassbar reif – als hätte er schon acht Jahre NFL auf dem Buckel.
Er ist vielleicht nicht so flashy wie Chase oder Lamb, aber wenn’s darauf ankommt, ist er da. Clutch. Tough. Smart. Und vor allem: unangenehm zu verteidigen, weil er ständig in Bewegung bleibt, nie leicht zu lesen ist und körperlich viel mehr austeilt, als man bei seinem Profil erwarten würde.
Was mein Herz sagt:
Puka ist für mich der Typ Schwiegermamas Liebling – immer höflich, immer ein Lächeln im Gesicht, als würde um ihn herum nichts passieren. Und genau das ist das Faszinierende: Während die NFL um ihn herum eskaliert, bleibt er ruhig, kontrolliert – und liefern tut er trotzdem wie ein Veteran. Er wirkt oft wie der unaufgeregte Gegenentwurf zu den ganz lauten Superstars – und ist dabei mindestens genauso produktiv.Was ich an ihm liebe: Er ist ständig präsent, bewegt sich clever durch Zonen, fängt auch die schwierigen Dinger und steckt Hits weg, ohne eine Miene zu verziehen. Manchmal hat man das Gefühl, er spielt mit einer inneren Selbstverständlichkeit, die man sonst nur bei den ganz Großen sieht – und das schon im zweiten Jahr. Und dabei ist er nie over the top, sondern einfach: tough, präzise, team-first. Wenn Stafford wirft, weiß man oft schon vorher: Das Ding geht zu Puka – und es wird funktionieren.
7. Tyreek Hill (Miami Dolphins)
Auch wenn Tyreek Hill 2024 seine statistisch schwächste Saison seit Jahren hatte, bleibt sein Einfluss auf das Spiel außergewöhnlich hoch. Der Speedster hatte mit nur 959 Yards in 17 Spielen zwar einen klaren Rückschritt im Vergleich zu seinen bisherigen Jahren in Miami, doch sein Impact geht weit über Zahlen hinaus.
Seit seinem Wechsel zu den Dolphins ist Hill für Defenses ein permanentes Problem: 14 Touchdowns bei Pässen über 20 Yards sprechen eine deutliche Sprache. Sein reiner Antritt, sein Richtungswechsel, die Körperspannung – das alles macht ihn trotz vermeintlichem Leistungsabfall weiterhin zu einem der gefährlichsten Playmaker der NFL.
Was ihn besonders macht: Selbst wenn er mal nicht den Ball bekommt, zieht er die gesamte Defense mit, verändert Coverages und sorgt so für Räume bei Teamkollegen. Zwar hatten Teams 2024 bessere Antworten auf das Miami-Schema, doch Hills natürliche Explosivität bleibt eine Waffe, die man nicht ignorieren kann.
Hill mag 2024 nicht dominiert haben – aber allein seine Präsenz diktiert, wie man gegen Miami spielt. Und das können nur sehr wenige Receiver von sich behaupten.
Was mein Herz sagt:
Tyreek Hill ist ein Phänomen. Ja, 2024 war kein Glanzjahr – aber man darf nicht vergessen, dass er 2023 von seinen Mitspielern auf Platz 1 der NFL Top 100 gewählt wurde. Hill ist für mich der Inbegriff von Angst beim Gegner. Es gibt kaum eine Szene in der NFL, die für Verteidiger so bedrohlich wirkt wie Tyreek Hill im offenen Feld mit dem Ball in der Hand.Hill spielt mit einem Antrieb, der sich nicht messen lässt – seine Körpersprache, seine Körperspannung, dieser unglaubliche Mix aus Routen-Tempo, Spritzigkeit und Aggression nach dem Catch. Selbst wenn er mal nicht den Ball bekommt, spürt man seine Präsenz – weil Defenses sich auf ihn einstellen müssen, egal was passiert.
Und auch wenn 2024 nicht nach Highlight-Reel aussah: Du brauchst nur ein Play, um dich an die Gefahr zu erinnern, die Tyreek Hill ausstrahlt. Der Cheetah ist nicht weg – er nimmt nur kurz Anlauf.
8. Nico Collins (Houston Texans)
Die NFL hat lange gebraucht, um Nico Collins ernst zu nehmen – aber spätestens 2024 war Schluss mit Understatement. Trotz fünf verpasster Spiele lieferte er über 1.000 Yards und sieben Touchdowns ab – und hätte hochgerechnet auf 17 Spiele mit 1.425 Yards auf Rang 3 ligaweit gelegen. Seine Durchschnittswerte sind beeindruckend: 3,0 Yards pro Route (nur zwei andere Receiver schafften das 2024) und 85,3 Yards pro Spiel über die letzten zwei Jahre – Platz 5 NFL-weit.
Was Collins besonders macht, ist seine seltene Mischung aus Größe, Speed und Route-Running. Mit 1,93 Meter und rund 100 Kilogramm bewegt er sich so explosiv, dass er intern bei den Texans als „schnellster Spieler im Kader“ gilt – das muss man sich mal vorstellen. Was ihn früher als Jump-Ball-Spezialisten auszeichnete, ist inzwischen nur noch ein Bonus in seinem Toolset. Heute nimmt er kurze Pässe und verwandelt sie in Big Plays, sein Route Tree ist komplett. Und im Duell Mann gegen Mann? Gehört er mit einer Receiving-Grade von 95,3 gegen Single Coverage zu den Besten der Liga – direkt hinter A.J. Brown.
Was mein Herz sagt:
Ich geb’s ehrlich zu: Nico Collins hatte ich nicht auf dem Schirm – bis er mich quasi dazu gezwungen hat. Bei manchen Receivern merkst du sofort, dass da etwas Besonderes passiert – und Collins ist genau so einer. Diese Leichtigkeit, mit der er Cornerbacks abschüttelt, die Souveränität in der Luft, das Tempo nach dem Catch – das ist nicht normal für einen Spieler seiner Statur.Er spielt, als hätte er in Houston endlich seinen inneren Schalter gefunden. Kein Receiver profitiert mehr von der neuen Quarterback-Ära rund um C.J. Stroud als Collins. Die beiden harmonieren wie aus dem Lehrbuch, und man hat das Gefühl: Das hier ist erst der Anfang. Nico wirkt auf dem Feld manchmal wie ein Hybrid aus Mike Evans und A.J. Brown – und doch ist er ganz klar sein eigener Typ.
9. Mike Evans (Tampa Bay Buccaneers)
Mike Evans bleibt ein herausragender Außenspieler, der auch mit 31 Jahren noch eine feste Größe ist. Wenn es darum geht, ein wichtiges Spiel zu gewinnen oder auf Third Down zu punkten, steht er ganz oben auf der Liste der Favoriten. Trotz einer verletzungsbedingten Pause von drei Spielen aufgrund eines Hamstring-Problems setzte er seine beeindruckende Serie fort: 11 aufeinanderfolgende Saisons mit mindestens 1.000 Receiving Yards – ein Rekord, den er sich mit Jerry Rice teilt. Dabei hat Evans seine Fehlerquote deutlich gesenkt und die Anzahl seiner Drops von neun auf vier reduziert.
Die Tampa Bay Buccaneers haben ihn mit rund 48 Snaps pro Spiel gut geschont, doch einige Scouts fragen sich, ob 2025 Evans letzte Saison sein könnte. Dennoch sah er auch im zuletzt sehr guten Jahr noch wie ein dominanter Receiver aus und erreichte mit 90,2 eine der besten Receiving-Grades seiner Karriere.
Was mein Herz sagt:
Mike Evans ist der Inbegriff von Konstanz und Härte. Elf Saisons in Folge über 1.000 Yards zu erreichen, zeigt nicht nur sein Talent, sondern auch seine unglaubliche Widerstandskraft. Als er diesen Meilenstein im letzten Play der vergangenen Saison wieder geschafft hat, bin ich mir sicher, dass nicht nur Buccaneers-Fans vor Freude aufgesprungen sind. Evans ist einfach der Typ Spieler, den man nur mögen kann.
Er gibt niemals auf und ist immer da, wenn sein Team ihn braucht – gerade in den entscheidenden Drucksituationen. Auch wenn spekuliert wird, dass seine Karriere bald zu Ende gehen könnte, hat Evans letztes Jahr gezeigt, dass er nach wie vor ein echter Game Changer auf dem Feld ist. Für mich ist er ein absoluter Veteran, der auf dem besten Weg ist, als einer der großen Receiver in der NFL-Geschichte in Erinnerung zu bleiben.
10. Malik Nabers (New York Giants)
Malik Nabers hat sich in seiner Rookie-Saison eindrucksvoll ins Rampenlicht der NFL gespielt. Über 100 Catches und 1.200 Yards zu erzielen – und das in einer der schwächsten Offenses der Liga mit vier verschiedenen Quarterbacks – ist eine herausragende Leistung.
Seine 171 Targets waren nach Ja’Marr Chase die zweitmeisten in der NFL, was zeigt, wie sehr die Giants auf ihn setzen. Trotz der großen Belastung blieb Nabers stabil, konnte Tackles forcieren und hat mit 19 erzwungenen verpassten Tackles die Rookie-Klasse klar dominiert.
Seine Empfangsnote von 87,1 war ligaweit die neuntbeste, und mit 2,17 Yards pro Route Run deutet alles darauf hin, dass er sich noch weiterentwickeln wird, sobald die Offense der Giants stabiler wird. Nabers kombiniert beeindruckende Geschwindigkeit mit robuster Physis und zeigt bereits jetzt, dass er ein zukünftiger Star sein kann.
Was mein Herz sagt:
Malik Nabers verkörpert für mich das perfekte Zusammenspiel aus roher Power und erstaunlicher Agilität – wie ein Sportwagen mit der Robustheit eines Trucks. Für einen Rookie schon solche Zahlen abzuliefern, vor allem bei so viel Druck durch häufige Quarterback-Wechsel, spricht Bände über seinen Charakter und sein Talent.Man spürt einfach, dass er anders ist, dass er etwas Besonderes hat. Ich bin überzeugt, dass wir noch viel von ihm sehen werden – und dass er bald nicht nur ein Star der Giants, sondern der gesamten Liga sein wird.
🏅 Honorable Mention (11–15)
Terry McLaurin (Washington Commanders):
Washingtons Quarterbacks erzielten ein Passer Rating von 133,0, wenn McLaurin ihr Ziel war. Seit 2020 sammelte er 89 contested catches – eine beeindruckende Zahl. Oft unterschätzt, ist er eine echte Waffe im Wettbewerb um den Ball und zeigt konstant Elite-Level Football.
Garrett Wilson (New York Jets):
Trotz Kritik an seiner Routen-Disziplin und geringerem Target-Share in der Saison hat Wilson mit drei 1.000-Yard-Saisons bewiesen, dass er ein echter Top-10 Receiver ist. Seine Fähigkeit zur Separation macht ihn zu einem der spannendsten Talente.
Drake London (Seattle Seahawks):
London punktet mit einer konstant hohen Receiving Grade (90,1 in 2024) und einer starken WAR-Statistik über die letzten drei Jahre. Seine Entwicklung macht ihn zu einem zuverlässigen No. 1 Receiver.
Brian Thomas Jr. (Jacksonville Jaguars):
Thomas Jr. hat sich als vielseitiger Slot- und Outside-Receiver etabliert, der in allen Bereichen dominieren kann. Mit einem vielversprechenden Routen- und Catch-Spiel ist sein Aufstieg für 2025 klar erkennbar.
Davante Adams (Las Angeles Rams):
Trotz eines Rückgangs auf eine Receiving Grade von 76,8 bleibt Adams der archetypische X-Receiver, dessen Elite-Produktion und Erfahrung ihm weiter viel Wert verleihen – besonders mit dem neuen Stafford-McVay-Setting.
🔍 Nicht in der TOP-15, aber dennoch spannend für die Saison 2025
Marvin Harrison Jr. (Arizona Cardinals) – Harrison Jr. zeigte in seiner Rookie-Saison vielversprechende Ansätze und bewies schon jetzt, dass er ein echter No. 1 Receiver sein kann, der Eins-gegen-Eins-Duelle für sich entscheidet.
DK Metcalf (Pittsburgh Steelers) – Metcalf hatte 2024 zwar keinen Glanzauftritt, aber seine Konstanz und die Fähigkeit, auch unter Druck zu liefern, machen ihn zu einem wichtigen Baustein. Jetzt will er mit dem Neustart in Pittsburgh an der Seite von Aaron Rodgers wieder voll durchstarten.
Jaxon Smith-Njigba (Seattle Seahawks) – Smith-Njigba beeindruckt mit seinem Talent und seiner Explosivität, besonders in Seattles neuer Offense. Auch wenn er in einigen Bereichen noch Luft nach oben hat, gilt er als vielversprechender Receiver mit großem Potenzial für 2025.
Travis Hunter (Jacksonville Jaguars) – Noch ohne NFL-Einsatz ist der Hype riesig, da viele gespannt sind, ob er als CB, WR oder sogar auf beiden Positionen aufs Feld gehen wird. Mehr zu Hunter gibt’s in meinem Spieler-Porträt: Game-Changer Travis Hunter: Die doppelte Gefahr für 31 NFL Teams.
🧠 Fazit – und was jetzt?
Dieses Ranking ist eine Momentaufnahme – Sommer 2025. Auch wenn es immer wieder Witze über ein „NFL-Script“ gibt, ist das Ranking keinesfalls in Stein gemeißelt. Für fast jeden Wide Receiver in und um diese Liste gibt es gute Gründe, warum er 2026 noch höher stehen und das Ranking ordentlich durcheinanderwirbeln könnte.
Wer sich noch intensiver mit der WR-Position beschäftigen will, dem lege ich zwei Dinge besonders ans Herz:
📚 Mein Artikel zu den Football-Basics rund um Wide Receiver.
📺 Die „Wide Receiver“-Doku (Netflix) von vorletzter Saison – ein spannender Blick hinter die Kulissen mit Amon-Ra St. Brown, Davante Adams, Deebo Samuel, Justin Jefferson und Tight End George Kittle.
Du willst noch mehr Rankings? Dann schau gern mal rein bei:
🏈 Top NFL Quarterbacks 2025 – Das ultimative Ranking
🔥 Die 10 besten NFL Safetys vor der Saison 2025
…und viele weitere spannende Analysen auf meinem Profil!
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